Jede:r fünfte Österreicher:in ist aufgrund seiner Staatsbürgerschaft von Wahlen ausgeschlossen. Und selbst von den Wahlberechtigten gehen jedes Jahr knapp 20-25% nicht wählen. Warum ist das so und sind Wahlergebnisse wirklich repräsentativ?
Laut einer Statistik der Austria Presse Agentur sind 6,3 Millionen der in Österreich sesshaften Menschen wahlberechtigt. Ihnen gegenüber stehen fast 1,5 Millionen Menschen, die nicht wählen gehen dürfen. Die meisten deshalb, weil sie keine österreichische Staatsbürgerschaft besitzen. Das entspricht rund 19% der Gesamtbevölkerung. Vor 22 Jahren lag die Zahl noch bei 9% (dabei ist natürlich zu bedenken, dass man Anfang des 21. Jahrhunderts mindenstens 18 Jahre alt sein musste, um seine Stimme abzugeben). Die Tendenz zeigt aber deutlich an, dass immer weniger Bürger*innen zur Wahlurne schreiten dürfen. Die Vorschläge, wie Wahlen in der Zukunft repräsentativer sein könnten, reichen von einer Senkung des Wahlalters, zum Ausländer:innenwahlrecht, bis zur Einschränkung der Einwanderung
Daneben gibt es aber auch etliche Bürger*innen, die wählen gehen dürfen, dies aber nicht machen wollen. Bei der letzten Nationalratswahl vom Jahr 2019 haben laut dem Bundesministerium für Inneres 24,4% kein Kreuzerl gemacht. Das Desinteresse an Politik ist groß, vor allem unter Jugendlichen. Laut einer Befragung von Ö3 aus diesem Jahr, bei der 300.000 Jugendliche zwischen 16 und 25 Jahren teilgenommen haben, geben nur 14 Prozent an, sich von der Politik gut vertreten zu fühlen. Nur 66 Prozent der jungen Menschen interessieren sich für Politik.
Die „Pass Egal-Wahl“ richtet sich an Schüler*innen unserer Schule, die sechzehn Jahre alt oder älter sind. Die 6.-8. Klassen wählen klassenweise mit Lehrer:innen, die sich bereit erklären, die Wahl mit ihnen durchzuführen. Schüler:innen der 5. Klassen, die bereits 16 Jahre alt sind und an der Wahl teilnehmen möchten, melden sich bei Prof. Eichmair.
Gewählt wird zwischen dem 13. und dem 19. September 2024. Die Teilnahme ist freiwillig; auch Schüler:innen mit österreichischer Staatsbürgerschaft dürfen mitmachen – sie geben eine Solidaritätsstimme ab. Ziel ist es, die politischen Interessen der Jugendlichen besser zu verstehen und allen Schüler:innen unabhängig ihres Passes eine Möglichkeit zum Wählen zu geben. Bei der „Pass Egal-Wahl“ treten nur jene Parteien an, die in allen Bundesländern auf dem Wahlzettel stehen. Das Ergebnis der „Pass Egal-Wahl“ hat keinen Einfluss auf die Nationalratswahl selbst.
Damit man sich auf die Abstimmung, die am Freitag, den 13.9 an unserer Schule durchgeführt wird, besser vorbereiten kann, wird empfohlen, sich die Wahlprogramme der jeweiligen Parteien durchzulesen bzw. Interviews und Diskussionsrunden der Spitzenkandidat:innen zu schauen. Auch gibt es die Möglichkeit, sich bei der Wahlkabine eine Orientierungshilfe zu verschaffen: