Frei nach dem Motto „Tierschutz ist Erziehung zur Menschlichkeit“ (Albert Schweitzer), hat die Ethik-Gruppe der 6ten Klassen am Donnerstag, 17.10.2024, zum ersten Mal in der Geschichte Tierschutzunterricht abgehalten. Die Henry-Times war vor Ort!
Der interessante Vortrag des Vereins gegen Tierfabriken (VGT) hat mit der Frage begonnen, ob Tiere Sachen sind? Laut dem Allgemeinen Bürgerlichen Gesetzbuch (ABGB), stehen Personen, also ausschließlich Menschen, Rechte zu. Somit haben Tiere de jure keine Rechte. Und das wird auch als Begründung dafür herangezogen, dass Menschen Tiere noch immer (aus)nützen dürfen. Die Teilnehmer:innen des Workshops durften schätzen, wieviele Tiere jährlich für unsere Fleisch-Begierde brutalst umgebracht werden. Besonderes Entsetzen herrschte über die Zahl der jährlich getöteten Hühner (rund 9 Millionen!). Ebenfalls wird sehr oft die gesetzlich-verbotene Qualzucht praktiziert. Neben den Masthühnern, die für die Fleischproduktion „verwendet“ werden, gibt es auch sogenannte Legehennen. Diese Hennen, die auf Hochleistung gezüchtet sind, legen mehr als 300 Eier pro Jahr, obwohl sie unter natürlichen Bedingungen nur 6-12 legen würden. Auch bei den Legehennen ist Qualzucht Normalität. Zusätzlich wurden die Schüler:innen des BORG15 auch über die Haltung der Schweine und Rinder aufgeklärt. Das Leid der Schweine auf schwarfkantigen Vollspaltboden, die bei über 70% aller Haltungssysteme gang und gäbe sind, sowie der Einsatz der engen Kastenstände wurden beim Tierschutzunterricht auch thematisiert. Bei den Kühen wurde besonders auf die Trennung von Kälbern von ihren Müttern, sowie auf die Hochleistung von“Milchkühen“ hingewiesen, die nach nur 5-6 Jahren ins Schlachthaus kommen. Die Reaktionen der Schüler:innen waren durchmischt, wobei die Mehrheit behauptet hat, dass sie weder die Haltung von sogenannten Nutztieren, noch der Klimawandel etwas angehe. Einige waren über die hohen Zahlen von Schlachtungen überrascht oder haben gar nicht gewusst, dass es solche Haltungssysteme gibt. Doch bei einer einzigen Frage waren sich alle im Raum befindlichen Schüler:innen einig: Sie sind nicht bereit, ihr Konsumverhalten zu ändern und auf Fleisch teilweise oder gänzlich zu verzichten- egal was das für die Tiere bedeutet. „Es passt nicht zur Altersgruppe. Sonst hat die Frau sich konzentriert über, dass man vegetarisch sein soll“ berichtet eine teilnehmende Person. „Die Präsentation war gut“, sagt eine andere.
Die Henry Times Redaktion bedankt sich im Auftrag der Aufklärung und Bildung sowohl bei den Professorinnen Angelika Steiner-Kofler und Daniela Glocknitzer-Talucci, als auch beim „Verein gegen Tierfabriken“ für die Organisierung dieses Events. Für nähere Informationen über den Verein sowie für die Unterzeichnung von Petitionen: https://vgt.at/actionalert/index.php